Die Parallelnutzung von Medien wird mit der steigenden Zahl von Smartphones und Tablets zu einem immer populäreren Szenario: Vor allem beim Fernsehen kommt immer öfter noch ein zweites Gerät zum Einsatz – häufig dann, wenn man alleine vor dem Bildschirm sitzt. Der für Werbungtreibende erfreulichen Nebeneffekt: Second Screen erweist sich als probates Mittel gegen Zapping, wobei Tablet-Nutzer noch stärker vom Umschalten abgehalten werden als Smartphone-User. Diese aktuellen Ergebnisse zur Parallelnutzung liefert die zweite Ausgabe des „Mobile Barometer“. Die Studienreihe, die SevenOne Media gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Interrogare durchführt, wurde im März dieses Jahres mit der Online-Befragung von knapp 600 iPhone- und Android-Besitzern gestartet. Der „Mobile Barometer“ liefert damit erstmals planungsrelevante Erkenntnisse zur Nutzung von mobilen Endgeräten und wird in diesem Jahr mit weiteren Wellen fortgesetzt.

Doch welches Second Screen-Device kommt vor dem Fernseher zum Einsatz? Wer beides besitzt, nutzt die Geräte mit je rund 40 Prozent gleichmäßig häufig. Knapp 20 Prozent entscheiden je nach Situation, welches Gerät als Second Screen genutzt wird. Und nur 5 Prozent verzichtet während des Fernsehens auf Tablet oder Smartphone. Doch jeweils über die Hälfte der Besitzer hat eines der Geräte täglich während des Fernsehens neben sich liegen.
Tabletnutzer recherchieren mehr zu Produkten aus der Werbung
Smartphone oder Tablet werden beide in erster Linie zur Kommunikation genutzt: Smartphones dabei häufiger zum SMS schreiben (77 Prozent, Tablet 56 Prozent), Tablets vermehrt für Emails (74 Prozent; Smartphone 65 Prozent). Geht es um die weiterführende Recherche zu Programm oder Werbung, sind die Nutzer mit dem Tablet deutlich aktiver: Sie recherchieren mehr zusätzliche Informationen zum TV-Programm (42 Prozent vs. 26 Prozent) sowie zu Produktinformationen aus der Werbung (41 Prozent vs. 20 Prozent).
Rund ein Viertel gibt an, sich über das Device intensiver mit dem TV-Programm zu beschäftigen (Smartphone: 23 Prozent, Tablet: 30 Prozent). Außerdem werden die Nutzer oft auch erst durch das Zweitgerät auf bestimmte Programminhalte aufmerksam: 34 Prozent der Smartphone-Nutzer und sogar 38 Prozent der Tablet-Nutzer erhalten durch ihr Mobilgerät auf dem Couchtisch Impulse, zu einem bestimmten Programm zu wechseln. Tablets werden tendenziell häufiger zu Recherchezwecken eingesetzt, ob nun bei der Suche nach einem gehörten Musikstück (Smartphone: 58 Prozent; Tablet: 60 Prozent), nach Produkten aus der TV-Werbung (Smartphone: 58 Prozent; Tablet: 67 Prozent) oder Produkten aus dem TV-Programm (Smartphone: 56 Prozent; Tablet: 73 Prozent).
Die mobilen Geräte kommen beim Fernsehen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Zuschauer alleine vor dem Fernseher sitzen (mind. gelegentlich: Smartphone: 84 Prozent, Tablet: 88 Prozent) oder das Programm nicht selbst bestimmen können (Smartphone: 76 Prozent, Tablet: 81 Prozent). Nur etwa die Hälfte der Befragten nutzen ein Mobilgerät, wenn sie mit anderen zusammen fernsehen (Angabe: mind. gelegentlich; häufig: 12 Prozent der Smartphone-Nutzer, 17 Prozent der Tablet-Nutzer).
Mit dem Tablet den Fernseher steuern
Als interessant erweist sich der Blick in die Zukunft: Bei der Frage, was sich die Interviewten an neuen Second Screen-Features wünschten, rangieren Informationen und Hintergründe zum Programm an erster Stelle. Nach „anderes Interessantes im TV“ folgt bereits die Steuerung des TV-Gerätes an dritter Stelle. Besonders reizvoll erscheint den Nutzern  auch die Möglichkeit, in TV-Shows die Blickwinkel der Kamera auszuwählen.
Thomas Port, Geschäftsführer Digital SevenOne Media: „Über Mobile Devices öffnen wir Menschen, die alleine vor dem Fernseher sitzen, das Fenster in eine virtuelle Gemeinschaft. Das birgt spannende, neue Möglichkeiten auch für unsere Werbetreibenden.“
 
Zum Studiendesign
Für die neue Studienreihe „Mobile Barometer“ hat Interrogare knapp 600 Teilnehmer befragt. Grundgesamtheit waren Smartphone-Besitzer (304 iPhone- und 295 Android-Nutzer). Die Stichprobe erfolgte via Befragung in einem Online-Panel anhand eines strukturierten Fragebogens. Feldzeit war vom 26. März bis zum 4. April 2013. Weitere Ergebnisse aus dem Mobile Barometer liegen in Kürze vor.
 
http://www.interrogare.de

Mobile Barometer II: Parallelnutzung reduziert Zapping