Die sprichwörtliche Durststrecke hatte endlich ein Ende: Die Research plus Rhein-Neckar gastierte am 30. Mai 2022 wie vor der Pandemie im Taproom mitten im Mannheimer Jungbusch. Und die Gäste hatten großen Durst mitgebracht: Durst auf Insights, Durst auf Wissenschaft, Durst auf neue Erkenntnisse und Durst auf direkten Austausch. Zugegebenermaßen machten auch die unterschiedlichen Craft-Biere und speziellen Softdrinks als Durstlöscher zusätzlichen Spaß. Das Motto des Taprooms lautet: No Crap on Tap! Und analog dazu zeigten die Rednerinnen des All-Female-Panels eindrucksvoll: No Crap on Beamer!
Friederike Quint, wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Empirical Democracy Research der Universität Mannheim setzte sich im ersten Vortrag des Abends mit der Zensur von Hate Speech in Deutschland und anderen europäischen Ländern auseinander. In ihrem Forschungsprojekt untersucht sie die Auswirkungen des NetzDG auf die Regulierung von Inhalten in den sozialen Netzwerken.
Die UX-Designerin und Co-Founderin des UX Design Studios „The Geekettez“ Jennifer Moss stellte in ihrem Vortrag die Wichtigkeit der UX-Maturity dar und verglich unterschiedliche UX-Maturity Modelle. Es wurde deutlich, wie wichtig eine grundsätzliche Verankerung von Consumer Centricity in der Firmenkultur ist, damit UX-Projekte nachhaltig wirken können.
Den Abschluss bildete Alina Meiseberg, Data Scientist bei der sovanta AG. In ihrem Vortrag über ein Prozessautomatisierungs-Projekt wurde deutlich, dass man bei der Entwicklung und Implementierung von Software- und KI-Projekten neben allen technischen Herausforderungen einen zentral wichtigen Faktor nicht außer Acht lassen darf: den Faktor Mensch. In der anschließenden Diskussion stellte sich dann auch die Frage, ob bei KI-Projekten eine KI-Maturity analog zur vorgestellten UX-Maturity wichtig sei, um Projekte in Zukunft mit geringeren Widerständen zu implementieren.
Bemerkenswert waren die vielen, neuen Gesichter bei der Research plus in Mannheim und der rege Austausch nach den Vorträgen.
Es moderierten Mareike Oehrl und Oliver Tabino (beide Q Agentur für Forschung).
Die achte Research plus in Mannheim wurde von der DGOF in Kooperation mit den Digital Media Women Rhein Neckar auf die Beine gestellt. Auch die Sponsoren Spiegel Institut und Q Agentur für Forschung sind der DGOF treu geblieben und so konnte nach langer Durststrecke ein spannender, erkenntnisreicher und netter Abend zusammen verbracht werden.
Text: Oliver Tabino (Q Agentur für Forschung)
Fotos: Anna-Lena Kemper (DGOF Geschäftsstelle)