Das gerade bei Gabler erschienene Fachbuch „Die Alten und das Netz“ liefert einen umfassenden Überblick darüber, wie die Generation 50+ das Internet und seine Angebote heute nutzt. Wir von respondi haben uns an diesem Buch beteiligt. Für unseren Beitrag haben Christopher Morasch und Tom Wirth untersucht, wie gut Menschen jenseits der Fünfzig mittlerweile für Online-Marktforschung erreichbar sind.
Das Internet hatte dieses Jahr seinen 20-jährigen Geburtstag. Die heute Fünfzigjährigen waren damals, im August 1991, Anfang Dreißig. Sie und ihre älteren Zeitgenossen sind also nicht mit dem Internet aufgewachsen. Deswegen waren sie lange Zeit nicht so internetaffin wie andere Bevölkerungsgruppen. Für die Marktforschung war die Generation 50+ in der Vergangenheit daher vor allem eins: ein Flaschenhals für die Repräsentativität von Online-Stichproben.
Heute kann man beobachten, dass sich auch immer mehr Menschen jenseits der Fünfzig sich dem Medium Internet öffnen. Das wissen diejenigen unter uns, die mit ihren eigenen Eltern bei facebook befreundet sind oder die im Zug schon einmal neben einer älteren Dame gesessen haben, die mit ihrem Smartphone routiniert eine Anschlussverbindung heraussucht.
Für unseren Buchbeitrag haben wir daher untersucht, wie sich die Internet-Nutzung bei den Menschen über Fünfzig heute darstellt. Festgestellt haben wir, dass die Generation 50+ tatsächlich auch in der Breite im Internet angekommen ist. Erst bei den über 70-jährigen ist die Internetnutzung auch heute noch eher Ausnahme als Regel.
Als Sampling-Anbieter interessiert uns daher auch, wie es um die Vergleichbarkeit von Online und Offline-Erhebungen in diesen Zielgruppen inzwischen bestellt ist. Das Ergebnis unserer Untersuchung: Per Zufallsstichprobe (offline) und per Quotenstichprobe (online) erhobene Daten kommen bei der Generation 50+ auch heute grundsätzlich nicht ohne genaue Prüfung und praktische Kontrollen zum gleichen Ergebnis. Ein deutlich negativer Alterseffekt auf die Ergebnisse zeigt sich wieder aber erst bei Menschen jenseits der 70.
Unser Fazit: die „Alten“ sind für die Online-Marktforschung heute deutlich besser erreichbar als in der Vergangenheit. Sie nutzen das Internet aber immer noch nicht so häufig und selbstverständlich wie Jüngere. Daher bleiben sie bei der Konzeption von Online-Befragungen auch weiterhin eine besondere Herausforderung.
Mehr zu diesen und den weiteren Ergebnissen unserer Studie lesen Sie in unserem Artikel Grenzen und Möglichkeiten der Online-Datenerhebung innerhalb der Generation 50plus (Die Alten und das Netz, Kampmann et al., Gabler 2012).
Das Buch gibt es ab sofort unter anderem bei Amazon zu kaufen.

Die Alten und das Netz: Marktforschung in der Generation 50+
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